115 Jahre HERMA

Als das Corona-Virus kam, wurde schlagartig klar, welche Bedeutung die Ressource Zeit haben kann. Die Zeit, die es brauchte, um Impfstoffe zu entwickeln, zuzulassen, zu produzieren und sie schließlich in einem gigantischen Roll-out zu verteilen – diese Zeit war so kostbar wie selten zuvor in der Geschichte. Der Selbstklebespezialist HERMA war nicht unwesentlich daran beteiligt, die Logistik der dringend erwarteten Ampullen zu beschleunigen. Etikettiermaschinen des Unternehmens aus Filderstadt, das Heinrich Hermann vor 115 Jahren gegründet hat, waren und sind überall auf der Welt in Pharmaunternehmen, bei Auftragsfertigern und Co-Packern daran beteiligt, mit Hochgeschwindigkeit die notwendigen Etiketten aufzubringen.

Hochflexible modulare Bauweise

Aufgrund ihrer modularen Bauweise besitzen HERMA Etikettiermaschinen 2 große Vorteile, die auch jetzt eine große Rolle spielen: Sie basieren auf praxisbewährten, weil in großen Stückzahlen produzierten Baugruppen. Derart standardisiert sind sie relativ schnell verfügbar und liefern immer wieder reproduzierbare Ergebnisse. Gleichzeitig bleiben die HERMA Etikettiermaschinen dabei hochflexibel und bieten eine Vielzahl an individuellen Optionen, eine Art Maßanfertigung von der Stange. Je nach Kundenwunsch können so alle gängigen Druck- und Kontrollsysteme nahtlos integriert werden. Das kommt gerade Pharmaunternehmen entgegen, da sie i. d. R. von ihrem einmal gewählten technischen Set-up nicht abweichen wollen. Diese Fähigkeit, schnell individuelle Lösungen für Pharmaunternehmen bereitstellen zu können, war auch schon gefragt, als 2018 aufgrund der EU-Fälschungsschutzrichtlinie (ab Febr. 2019) praxisgerechte Lösungen für Tamper-Evident-Etikettierung, Serialisierung und Aggregation gefragt waren.

Etikettieren ohne Unterbrechung

HERMA entwickelte zudem mit dem EasySplicer und dem EasyCutter speziell für den Pharmabereich Lösungen, anhand derer der Etikettierprozess kontinuierlich laufen kann – also ohne die sonst üblichen Maschinenstillstände beim Wechsel der Etiketten- bzw. Trägerbandrollen. Das ist ein erheblicher Zeitgewinn, wenn Impfstoffe rund um die Uhr etikettiert werden müssen. Der HERMA 500, als Hochleistungsetikettierer das Herzstück nahezu aller Etikettiermaschinen, schafft mit motorischen Auf- und Abwicklern 200 m/min, und zwar aufgrund seiner optionalen Kühleinheit selbst im Dauerbetrieb, ohne ein Abschalten des Geräts – weltweit wahrscheinlich einzigartig. Mit einem neuartigen Etikettenrückführungsmodul reduzierte HERMA in Etikettiermaschinen zugleich die Zeit für das Ausschleusen fehlerhafter Etiketten um mehr als die Hälfte. Die Performance der Etikettiermaschine wird dabei nicht beeinträchtigt; fehlerhafte Etiketten bleiben auf dem Trägerband. Damit können einzelne Chargen dokumentiert, bilanziert und analysiert sowie potenzielle Fehlerquellen schnell behoben werden.

4 000 Etikettierer pro Jahr

Mit Etikettiermaschinen, aber auch mit Haftmaterial und Etiketten erwirtschaften die über 1 100 HERMA-Mitarbeiter einen Umsatz von rund 380 Mio. Euro im Jahr. Das Unternehmen ist auch für die Zukunft gut gerüstet. Erst kürzlich hat man am Hauptsitz mehr als 100 Mio. Euro investiert. Dabei entstand u. a. die wohl modernste Fertigung für Etikettierer und Etikettiermaschinen. Pro Jahr verlassen rund 4 000 Etikettierer das Werk – in diesem Leistungssegment eine Rekordmarke im internationalen Vergleich. Von der Bestellung bis zum Eintreffen beim Kunden vergehen dabei i. d. R. nicht mehr als 11 Werktage. Denn Zeit ist zu kostbar, um sie zu verschwenden.

Beschleunigt in vielen Pharmaunternehmen die Kennzeichnung von Ampullen mit Impfstoff gegen Covid-19: die HERMA Rundum-Etikettiermaschine 132M HC (Quelle: HERMA).

Weitere Informationen:

HERMA GmbH
Geschäftsbereich Etikettiermaschinen
Heinrich-Hermann-Straße 14
70794 Filderstadt
Tel.: 0711/7702-6012
Fax: 0711/7702-404
E-Mail: maschinen@herma.de
www.herma.de/maschinen

TechnoPharm 2021, Nr. 4, Seite 228